Die Neugestaltung des Obelisken
Kö-Neo
Neugestaltung des Schaukastens am Obelisk
in Rübenau gegenüber von Kallich/Erzgebirge
Das Denkmal, ein Obelisk mit Inschriften zu den ehemaligen deutschen Dörfern am nördlichen Rand des Kreises Komotau, steht unweit der Staatsgrenze im sächsischen Rübenau (Obernatzschung). Gestiftet wurde dieses Mahnmal von Edwin Siegert aus Böhmisch Natschung im Jahre 1999. Es ist der Heimat und den Opfern der Vertreibung gewidmet unter dem alt ehrwürdigen Spruch des Heimatdichters Anton Günther: „Vergaß dei Haamit net!“
In der Mitte des kleinen Areals von ca. 3 mal 3 Meter steht ein etwa 5 Meter hoher Obelisk, der im Sockel vier Tafeln mit den Ortsnamen der Heimatdörfer und Gedenksprüchen aufweist. Ein Lebensbaum, zwei Ruhebänke und ein Schaukasten machen diesen Ort zu einem Platz der Erinnerung für Heimatleute und Wanderer. Unmittelbar daneben verläuft die alte, sogenannte „Neutrale Straße“, an der die Grenzsteine auf mehreren hundert Meter Länge rechts und links des Weges stehen, sodass die Straße „neutral“, also weder tschechisch noch deutsch ist.
Schaukasten mit Erklärungen, Fotos und Lageplan
Bereits im Spätherbst 2018 waren die Vorbereitungen für eine Neugestaltung des Schaukastens abgeschlossen. Lediglich der Wintereinbruch mit Glatteis und Straßensperrungen im sächsischen Erzgebirge verhinderten eine Autofahrt des Ehepaars Schmidt von Radeberg nach Rübenau. So musste der Winter abgewartet werden und Ende März hoffte man auf erträgliches Wetter, um die vergilbten Bilder und Dokumente, die seit 1999 die Geschichte und Geographie der ehemaligen Heimatdörfer um den Ort Kallich erklärten, zu erneuern. Neu hinzugefügt wurde ein Übersichtsplan, eine Zeichnung, welche die Lage und Größe der ehemaligen deutsch bewohnten Dörfer Kallich, Heinrichsdorf, Natschung, Kienhaid und Gabrielahütten zeigt.
Trotz des bereits eingetretenen Frühlingsanfangs war es am 27. März dort oben, wo einst unsere Eltern und Großeltern lebten, nasskalt (+ 4 °C) und neblig. Die Arbeiten mit Papier, Fotos und Schriften waren recht mühsam in dieser offenen Gebirgslandschaft (siehe Fotos). Nach knapp zwei Stunden war diese Arbeit getan. Im Mai werden durch die Gemeindearbeiter von Rübenau wieder die zwei Ruhebänke aufgestellt werden und auch das Areal ringsum erhält eine kleine Frühjahrskur. Diesen freundlichen Menschen sei vielmals dafür gedankt. Ebenso sei an die Stifter und Spender erinnert, die dieses Mahnmal errichtet haben.
Nun können und sollen die vorübergehenden Wanderer und Heimatleute wie-der lesen und betrachten können, was hier in den Jahren 1945/46 geschehen ist und welch umfangreiches Leben und Wirken sich auf der böhmischen Seite, gegenüber von Rübenau seit Jahrhunderten ereignet hatte.
Jürgen Schmidt, 27. März 2019