34. Bundestreffen der Komotauer
in ihrer Patenstadt Erlangen
Gedenken am Ehrenmal von Hedwig Gemmrig
Alle zwei Jahre treffen sich die Sudetendeutschen Landsleute aus Komotau in ihrer Patenstadt Erlangen, die vor 67 Jahren die Patenschaft übernommen hat. Damit war Erlangen eine der ersten Städte in Deutschland, die sozusagen beispielgebend für alle anderen wurde.
Es waren einst tausende Landsleute, einmal über 10.000 Komotauer, die sich in Erlangen zum Wiedersehen mit Verwandten und Freunden trafen. Das Band zur Patenstadt Erlangen bleibt bestehen, auch wenn jetzt nach 70 Jahren die Gruppe kleiner geworden ist. Das Bewusstsein, hier in Erlangen war der Anfang, hier trafen sich unsere Eltern und Großeltern, hier wurden sie willkommen geheißen von den damaligen Erlanger Bürgern und Persönlichkeiten, verbindet auch die Nachfolgegeneration.
Zur Tradition gehört, dass am ersten Tag des Treffens das Gedenken am Komotauer Ehrenmal bei der Adalbert-Stifter-Schule für die verstorbenen Landsleute abgehalten wird. So versammelte sich auch dieses Mal eine kleine Abordnung von Landsleuten mit ihrer Heimatfahne mit den aufgestickten Namen der 102 Heimatorten der Kreisstadt Komotau. Als Repräsentanten der Stadt Erlangen konnte Oberbürgermeister Dr. Florian Janik begrüßt werden. Außerdem Amtsrätin Sabine Lotter, Stadträtin Gisela Niclas und Peter Steger für Paten- und Partnerschaften zuständig.
Die Heimatkreisbetreuerin Hedwig Gemmrig dankte in ihrer Ansprache den Ehrengästen aus Erlangen für ihre Teilnahme am heutigen Gedenken. Sie führte unter anderem aus: Die Gedenkstätte befindet sich an einer verkehrsreichen Kreuzung, gelegen zwischen einer Kirche und einer Schule, ist nicht zu übersehen. Junge und ältere Menschen gehen und eilen vorüber. Unter anderem hob sie hervor, dass das ehrende Gedenken auch den verstorbenen Erlanger Bürgern und Persönlichkeiten gelte, die vor 67 Jahren die Komotauer Landsleute in ihrer Mitte aufgenommen haben und die Komotauer so ein Teil der Erlanger Geschichte wurden.
Oberbürgermeister Dr. Florian Janik versetzte sich in seinen Gedenkworten in die Schulzeit zurück, die er in der Adalbert-Stifter Schule verbrachte. Die Gedenkstätte lag auf dem täglichen Schulweg, aber deren Bedeutung kannten die Schüler nicht, bis sie eines Tages mit ihrer Lehrerin hier standen und mehr erfuhren. Diese Begegnung mit der eigenen Beziehung in früheren Jahren brachte Oberbürgermeister Janik zu der Feststellung: Hierher gehört eine Informationstafel über die Geschichte des Denkmales. So kann die junge Generation die Erlanger – Komotauer- Beziehung besser kennen lernen. Wir Komotauer freuen uns über diese wunderbare Idee und danken Ihnen, Herr Oberbürgermeister, von ganzem Herzen.
Heimatpfarrer Karl Brünnler hat mit seinen Worten allen Verstorbenen, Opfern von Terror und Vertreibung sowie der Toten der beiden Weltkriege bedacht. Seine geistlichen Worte mit Bezug zur Heimat und das gemeinsame Gebet bei dieser Gedenkstunde sind für uns Landsleute Wärme und Segen.