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Der Sudetendeutsche Heimatkreis Komotau
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St. Barbara
in Oberdorf
Auszugsweise aus der Familienchonik des "Fischerbauern"
aus Oberdorf unter eigenen Ergänzungen.

Im Jahre 1593 erbaute Graf Georg Popel von Lobkowitz das altehrwürdige Gotteshaus in Komotau II-  Oberdorf- , das ungeheure Ausmaße erreichen sollte. Von der geplanten Größe zeugt nur der in den Anfängen stehengebliebene Bau des Presbyteriums. Zum Weiterbau kam es nicht, denn der Bauherr wurde des Hochverrates angeklagt und verhaftet. Nach längerer Kerkerhaft in verschiedenen Kerkern starb Georg Popel dann 1606 in Elbogen.Am stillgelegten Kirchenbau in Oberdorf ließ Graf Hrazan von Rothenhaus ein Dach errichten. Im Jahre 1900 wurde ein Kirchenbauverein gegründet, der beachtliche Leistungen vollbrachte. Mitgliedsbeitrag war jährlich 1 Gulden. Prinz Gottfried von Hohenlohe- Langenburg als Protektor des Vereins leistete jährlich 100 Gulden. In den folgenden Jahren wurde unter großen Opfern das Kirchenschiff und ein Glockenturm gebaut. Am 25. November 1923 fand die Weihe der Kirche statt.

Glockengießerei Richard Herold. Die kleine Glocke war der hl. Barbara, die mittlere Glocke der hl Anna, die große Glocke der hl Maria geweiht. Sie waren auf die Melodie Cis, Dis und Fis gestimmt und hatten die Gewichte von 250 kg, 125 kg und 90 kg. Die Weihe war am Pfingstsonntag 1924.
Letzter deutscher Seelsorger in Oberdorf war Katechet Wilhelm Walter. Er war unter allen Landsleuten sehr beliebt. Er hat seine letzten Tage in Komotau selbst beschrieben:

Letzter deutscher Seelsorger in Oberdorf war Katechet Wilhelm Walter. Er war unter allen Landsleuten sehr beliebt. Er hat seine letzten Tage in Komotau selbst beschrieben:

"Seit dem Abgang von Dechant Dr. Hubatschek am 31. Juli 1946 kamen alle Deutschen zu mir in meine deutschen Gottesdienste nach St. Barbara. Es wurden aber leider alle 14 Tage weniger, denn immer neue Transporte ins Reich lichteten unsere Reihen. Es war immer ein herzliches Abschiednehmen, wenn in nächster Zeit soundsoviele wieder zum Abtransport in die Poldihütte mußten. Für mich war klar, daß ich solange wie möglich bei meinen Pfarrkindern bleiben wollte, sofern dies möglich war.Am Sonntag, dem 27.Oktober 1946 hielt ich meinen letzten Sonntagsgottesdienst. Am Dienstag, dem 29.10.1946 mußte ich Oberdorf verlassen. Bei meinem letzten Gottesdienst an diesem Tage hörte ich viel Schluchzen, besonders am Schluß als ich das Ewige Licht löschte, denn im Tabernakel war kein Allerheiligstes mehr. Das war mein Abschied von St. Barbara, der lieben, heiligen Stätte, wo ich so viele Jahre als Priester des Herrn wirken durfte. Ich schloß die Kirche ab und übergab den Schlüssel dem tschechischen Administrator in Komotau. Seit meinem Weggange von Oberdorf war kein Gottesdienst mehr in St. Barbara".

Inzwischen werden wieder Gottesdienste gehalten. Wir haben im Sommer 2009 die Oberdorfer Barbarakirche aufgesucht und Innenaufnahmen gemacht:







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