Die Dux- Bodenbacher Bahn - Der Sudetendeutsche Heimatkreis Komotau

Der Sudetendeutsche Heimatkreis Komotau
Start: 24.01.2002
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Die Dux- Bodenbacher Bahn

DIE EISENBAHNEN VON KOMOTAU
Einstiger Dux- Bodenbacher Bahnhof Komotau
gegenüber vom Hauptbahnhof
heute Güterabfertigung
Die Bahnstrecke Bodenbach - Komotau
nach https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Děčín–Chomutov

Die Bahnstrecke Děčín–Chomutov ist eine Nebenbahn („regionální dráha“) in Tschechien, die ursprünglich von der Dux-Bodenbacher Eisenbahn (DBE) erbaut und betrieben wurde. Die heute nur noch teilweise in Betrieb befindliche Strecke beginnt in Děčín (Bodenbach) und verläuft parallel zum Erzgebirge über Teplice (Teplitz), Litvínov (Oberleutensdorf) und Jirkov (Görkau) nach Chomutov (Komotau). Der Abschnitt Litvínov–Jirkov wurde 1971 wegen eines Braunkohletagebaues aufgelassen.
Am 9. Juli 1869 war der Dux-Bodenbacher Bahn der Bau einer Bahnstrecke von Bodenbach nach Dux mit einer Zweigbahn nach Komotau gestattet worden. Am 20. Mai 1871 wurde die Strecke Bodenbach–Osseg und weiter nach Liptitz bei Dux eröffnet. Am 19. Dezember 1872 wurde auch deren Verlängerung Osseg–Komotau in Betrieb genommen.
In Vorbereitung der geplanten Verstaatlichung der DBE ging die Betriebsführung der Strecke ab dem 1. Juli 1884 an die k.k. österreichischen Staatsbahnen (kkStB) über. Endgültig verstaatlicht wurde die Dux-Bodenbacher Bahn allerdings erst am 1. Jänner 1894.
Der Sommerfahrplan von 1912 verzeichnete fünf täglich verkehrende Personenzüge 1 bis 3. Klasse. Sie benötigten für die gesamte Strecke von Bodenbach bis Komotau etwa drei Stunden.
Nach dem Zerfall Österreich-Ungarns im Oktober 1918 ging die Strecke an die neu gegründeten Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) über.
Anfang der 1920er Jahre sanken die Kohleausfuhren aus der Tschechoslowakei nach Deutschland nach einer Änderung der Frachttarife für die Elbschifffahrt auf ein Minimum, 1923 wurde die Schifffahrt auf der Elbe und damit die Kohleausfuhren ganz eingestellt. Nach der Verstaatlichung der Aussig-Teplitzer Eisenbahn (ATE) wurde ab 1924 der gesamte Kohleverkehr aus dem nordböhmischen Becken auf die günstiger trassierte Strecke Komotau–Aussig verlagert. Die Verbindung Komotau–Bodenbach verlor damit einen wesentlichen Teil ihres Verkehrs und wurde faktisch zu einer Nebenbahn degradiert. In diesem Zusammenhang wurde am 15. Mai 1926 eine neue Verbindungsbahn zwischen Unter Haan und dem Bahnhof Ullersdorf eröffnet. Das führte zu einer verkehrlichen Trennung der Strecke in die Relationen Bodenbach–Ossegg und Teplitz-Schönau–Komotau, was sich fortan auch in den Fahrplänen widerspiegelte.
Ab 1933 setzten die ČSD bei den meisten Personenzügen moderne Motorzüge ein, was einerseits eine deutliche Verkürzung der Fahrzeiten als auch eine signifikante Verdichtung des Fahrplanes ermöglichte. Im Winterfahrplan von 1937 gab es nur noch ein durchgängig verkehrendes Personenzugpaar zwischen Bodenbach und Komotau, die meisten Fahrten endeten in Ossegg. Zwischen Bodenbach und Osseg verkehrten sieben Personenzugpaare, zwischen Teplitz-Schönau und Komotau acht. Weitere Züge verkehrten auf Teilstrecken.
Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 kam die Strecke zur Deutschen Reichsbahn, Reichsbahndirektion Dresden. Im Reichskursbuch war die Verbindung unter den Kursbuchstrecken 166a Bodenbach–Ossegg und 166b Teplitz-Schönau–Ossegg–Komotau enthalten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Strecke wieder zur ČSD.
Am 9. Januar 1961 wurde der Abschnitt zwischen Teplice lesní brána und Háj u Duchcova aufgelassen. Eine Neubautrasse bindet die Strecke seither auch von Děčín kommend direkt in den Bahnhof Oldřichov u Duchcova ein. Seit dem 28. Mai 1964 ist die Strecke zwischen Oldřichov u Duchcova und Louka u Litvínova mit 3 kV Gleichstrom elektrifiziert.
Die ČSD betrieb die Gesamtstrecke noch bis 1971, dann wurde der Streckenabschnitt zwischen Litvínov und Jirkov wegen eines Braunkohletagebaues aufgelassen. Reisezugverkehr fand nur noch zwischen Děčín und Litvínov statt. Seit dem 28. September 1997 verkehren auch wieder Reisezüge zwischen Chomutov und Jirkov.
Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2007 wurde der Reisezugverkehr auf dem Abschnitt Děčín–Oldřichov u Duchcova (KBS 132) durch den verantwortlichen Ústecký kraj abbestellt. Als Grund für die Einstellung wurde vor allem die geringe Auslastung der Züge genannt. Auch die Wiedereinrichtung direkter Nahverkehrszüge zwischen Děčín und Chomutov über Ústí nad Labem war als Argument für die Einstellung des regelmäßigen Personenverkehrs angeführt worden. Zwischenzeitlich war auch die Nutzung der Bahntrasse für einen Autobahnzubringer zur neuen D8 bei Ústí nad Labem im Gespräch.
Seit dem 13. Oktober 2009 verkehrten an Wochenenden wieder drei Reisezugpaare zwischen Děčín und Oldřichov u Duchcova. Betreiber war die Firma Railtrans.
Wie bereits 2014 verkehrten auch 2015 an ausgesuchten Wochenenden im Juli und August einige Zugpaare zwischen Děčín hl.n. und Telnice. Angeboten wurden diese Fahrten unter dem Marketingnamen „Kozí dráha“ (Ziegenbahn), das verantwortliche Eisenbahnverkehrsunternehmen war Rail system s.r.o.
Seit dem 14. Dezember 2015 ist die Strecke zwischen Děčín hl.n. západ und Telnice betrieblich gesperrt. Grund dafür ist die instabile Felswand und dort abgestürzte Sandsteinblöcke im Einschnitt zwischen den Streckenkilometern 2,5 und 2,7.
Die 13 Kilometer lange Strecke von Oldřichov u Duchcova nach Litvínov soll ab Dezember 2018 für insgesamt 970 Millionen Kronen vollständig erneuert werden. Teil des Projektes ist auch die Elektrifizierung des zwei Kilometer langen Abschnittes Louka u Litvínova–Litvínov. Nach Abschluss der Arbeiten im Jahr 2020 sollen die Züge der Linie U24 von Ústí nad Labem über Teplice v Čechách nach Litvínov durchgebunden werden.
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