Im Gedenken vereint
Fotos + Bericht Peter Steger
Als im Sommer 1963 die Komotauer Gedenkstätte feierlich eröffnet wurde, sperrte man wegen des großen Andrangs rund um die Adalbert-Stifter-Schule die Straßen. Heute, 55 Jahre später, versammelte sich zum Auftakt des 34. Bundestreffens des Heimatkreises Komotau nur noch eine kleine Gruppe um die Vorsitzende, Hedwig Gemmrig. Aber Erlangen nimmt seine Verantwortung der Patenschaft für die Heimatvertriebenen weiter ernst, wie Oberbürgermeister, Florian Janik, betonte - auch mit einem eigenen biographischen Bezug. Er besuchte nämlich selbst die Adalbert-Stifter-Schule und hatte natürlich wie all in seinem Alter keine Vorstellung von der Bedeutung des Mahnmals, bis eines Tages die Lehrerin mit der Klasse zu der Skulptur hinausging und den Kindern den geschichtlichen Bezug erläuterte. Vielleicht wurde damals schon grundgelegt, was Florian Janik bis heute bewegt: Geschichte nie als abgeschlossen betrachten, vielmehr als Mahnung und Lektion verstehen, aus der etwa zu lernen ist, wozu übersteigerter Nationalismus - gerade in Europa - führen kann. Deshalb, so Erlangens Oberbürgermeister, der die seit 1951 bestehende Patenschaft bekräftigte, sei auch gerade der Beitrag der Sudetendeutschen von so großer Bedeutung für unsere Gesellschaft. Nicht nur in Erlangen.