Rückblick auf das
34. Bundestreffen in Erlangen
von Heimatkreisbetreuerin Hedwig Gemmrig-Helmich
Das Treffen unserer Landsleute aus dem Heimatkreis Komotau in der Patenstadt Erlangen vom 22. bis 23. September 2018 ist in guter und harmonischer Atmosphäre verlaufen, wie erhofft mit sonnigen Herbsttagen. Einige Landsleute waren schon früher angereist und machten einen Stadtbummel und besuchten unter anderem die Komotauer Blumenuhr in der Schuhstraße.
Kreisratsmitglieder hatten bereits am Freitagnachmittag, den 21.9. einen Termin und besichtigten Räume der wahrscheinlich künftigen Heimatstube in der Stadtmitte von Erlangen. Ein Umzug könnte noch dieses Jahr stattfinden.
Am Samstagvormittag trafen sich Landsleute am Komotauer Ehrenmal in der Sieglitzhoferstraße bei der Adalbert-Stifter-Schule zum Gedenken der verstorbenen Landsleute. Lesen Sie dazu den gesonderten Bericht. Für die Teilnahme von Herrn Oberbürgermeister Dr. Florian Janik und Vertretern der Stadt Erlangen nochmals ein herzliches Dankeschön. Ebenso für das niedergelegte Blumengebinde.
Der ganze Samstagnachmittag war für die Kreistagssitzung im Tagungshotel Rangau vorgesehen, an der 22 Landsleute teilnahmen. Diese Tagung findet alles zwei Jahre im Rahmen des Bundestreffens statt. Zunächst wurde den verstorbenen Amtsträgern mit einer Schweigeminute ehrend gedacht. Die Heimatkreisbetreuerin, Kassenwart und Rechnungsprüfer berichteten aus ihrer Tätigkeit und legten Rechenschaft ab. Die Entlastung der Amtsträger erfolgte anschließend einstimmig.
Nach vier Jahren (2014) stand die Neuwahl der Amtsträger auf der Tagessordnung. In den vergangen zwei Jahren waren insgesamt sieben Amtsträger verstorben. Zur Wahl stellten sich und wurden einstimmig in den Kreisrat und in den Führungsstab /Kreisvorstand gewählt: Hedwig Gemmrig (Heimatkreisbetreuerin), Inge Lang als Stellvertreter dieses Amtes, Werner Proksch (Kassenwart), Helmut Mürling (Kultur). Die weiteren Amtsträger im Kreisvorstand: Gretl Mohr, Ute Müller, Wilfried Rauscher, Erich Ritschl, Christine Rummer. Aus dem Organ Förderverein wurden berufen: Erhard Seemann und Pfarrer Karl Brünnler. Sie werden die Entscheidungen im Heimatkreis mittragen.
Zu den 11 Tagesordnungspunkten im Programm gehörte unter anderem auch unsere Komotauer Heimatzeitung. Sie ist seit Jahrzehnten das wichtigste Bindeglied zu unseren Landsleuten in der ganzen Welt. Der Fortbestand ist durch das Ableben vieler unserer Landsleute und dem Rückgang der Abonnenten - das alle Heimatzeitungen gleichermaßen betrifft - in der jetzigen Form in Frage gestellt.Deshalb war am Sonntagnachmittag die Firma Preußler, vertreten durch Frau Dechet und Herrn Raab anwesend. Dem Vorschlag, die Heimatzeitung des Graslitzer Heimatkreises bei der Komotauer Zeitung als heraustrennbares Teil aufzunehmen, wurde von den anwesenden Landsleuten zugestimmt. Preis und Erscheinungszahl bleibt unverändert. Dem Anliegen einiger Landsleute, die Komotauer Heimatzeitung online zu stellen, wurde von Preußler nicht entsprochen. Die nun geltenden strengen Datenschutzbestimmungen müsse der Verlag einhalten und beachten. Außerdem ist der wirtschaftliche Aspekt zu berücksichtigen.
Die Zeitungen als Druckerzeugnis unterliegen dem Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent, die Online-Zeitungen müssen mit 19 Prozent versteuert werden. Unsere Heimatzeitung wurde als eine der Besten bezeichnet.
Über unser Internet hat Helmut Mürling ausführlich berichtet. Es dient zunehmend als Mitteilungsblatt aktueller Nachrichten. Aber auch Beiträge und Dokumentationen aus der Heimatzeitung – wie die Dokumentation über die Kriegerdenkmäler im Kreis Komotau – finden in der Homepage ihren Platz.
Ein arbeitsreicher Sonnabend, der seinen Ausklang mit weiteren Diskussionen im Beisein von Stadträtin Gisela Niclas fand, ging zur später Stunde gemütlich zu Ende. Wir können festhalten, wir sind wohl weniger geworden, aber weiterhin aktiv im Einsatz für die Heimat und für unsere Landsleute tätig.
Am Sonntagvormittag kamen dann die Komotauer mit ihrem Bus aus der alten Heimat. Rechtzeitig zum Gottesdienst mit unserem Heimatpfarrer Karl Brünnler in der benachbarten kath. Kirche Unsere Liebe Frau.
Der Sonntagnachmittag stand ganz im Zeichen der neu hinzugekommenen Landsleute. Die älteste unter ihnen war sicher Elfriede Haberzettel, die Tochter unseres Erzgebirgsmalers Gustav Zindel. Mit ihr zu plaudern ist immer ein großes Erlebnis. Es herrschte allgemeine Freude, sich zu sehen und alte Erinnerungen hervorzuholen sowie Neuigkeiten auszutauschen.
Und wie schon erwähnt, fand am Nachmittag die informative Diskussion über die Heimatzeitung statt und somit ist bereits ein Teil unserer Landsleute über die Zukunft der Heimatzeitung unterrichtet. Leider konnte der vorgesehene Film „Generation N Deutsch-Böhme“ nicht gezeigt werden, weil der Beamer nicht zur Verfügung stand. Aber Veronika Kupkova, Regisseurin und Deutschlehrerin am Gymnasium in Kaaden, hat einen ausgezeichneten Vortrag mit viel Bildmaterial präsentiert. Pauli Luft, die Zeitzeugin im Film, hat ebenfalls bestens dazu beigetragen.
Das Heimattreffen in unserer Patenstadt Erlangen ging um 17.00 Uhr zu Ende. Der Abschied trägt die Hoffnung auf ein Wiedersehen beim nächsten Sudetendeutschen Tag zu Pfingsten in Regensburg, im Juli in Deutschneudorf an der Grenze zu unserer Heimat Komotau und bei der Wallfahrt in Quinau.
Für die ausgezeichneten Bilder haben Herr Peter Steger vom der Stadt Erlangen und die Landsleute Helmut Mürling und Wilfried Rauscher gesorgt. Herzlichen Dank. Weitere Einzelheiten sind in unserer Heimatzeitung zu lesen, die am 1. Dezember 2018 in der neuen Aufmachung erscheint.
Allen unseren Landsleuten wünsche ich eine gute Zeit.