Unser Assigbach - Der Sudetendeutsche Heimatkreis Komotau

Der Sudetendeutsche Heimatkreis Komotau
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Unser Assigbach

Der Haßberg an dessen Fuße
der Assigbach entspringt

 Unser Assigbach
 Zusamenstellung von Helmut Mürling

                         
Vor geraumer Zeit wurde ich von einem Neu- Komotauer gefragt, warum  der Assigbach wohl Assigbach heißt. Ohne zu zögern antwortete ich: „Er hieß bei uns Kindern so und das war halt sein Name. Für einen Bosbarcher, Oberdorfer, Kumetauer, Sporitzer, Nesamser, Stirl und Salesler war der „Boch“ unser Assigbach.
Woher der Name kommt, konnte ich nicht ganz klären. Nordöstlich vom Grundtal, nach Oberdorf heißt ein Flurstück „In der Assig“. Der Bach fließt daran vorbei.
Der Ursprung des „Großen Assigbaches“ ist am Fuße des Haßberges in 870 Meter Meereshöhe im sog. „Filz“ (Moor) des Sonnenberger Revieres. Ältere Literatur sagt aus, daß der Assigbach eine gemeinsame Quelle mit der Schwarzen Pockau, dem „Grenzbach“ hat und erst später durch „Bifurkation“ (Quellteilung) entsteht. Das hat sich im Laufe der Zeit aber als nicht erwiesen herausgestellt. Die beiden Bäche kommen sich zwar bis auf Rufweite nahe, bleiben aber jeder für sich. Die Schwarze Pockau fließt nach Sachsen weiter, der Assigbach südöstlich nach Böhmen. Eines verbindet aber beide: Das bräunliche Moorwasser. Schließlich ist es ja dasselbe Moor, dem beide entspringen.
Der Assigbach durchfließt den Satzunger Flößteich und nimmt bald danach den „kleinen Assigbach“ oder Fuchsbach auf, der aus Richtung Neudorf daherplätschert. Der Bach umrundet in einem Halbkreis die Stadt Sebastiansberg. Er hat hier eigentlich nur eine bescheidene Wasserführung.                                                                                       

Panoramablick vom Haßberg  von Süden nach Nordwest. Rechts ist das Quellgebiet  des Assigbaches .
               In der Bildmitte sieht man den Stausee Priesnitz, dem die Orte Preßnitz und  Reischdorf geopfert wurden.              
Die Hölle mit
Wandererbrücke

Straße am Otterstein
Unterhalb des Ottersteines nimmt der Bach seine endgültige Flußrichtung Südost ein. Von links kommt der Höllenbach an, der sich durch eine wildromantische Schlucht in  den Assigbach ergießt. Die Brücke ist eine Spende vom Mannesmann Direktor Fritz Lemmers. Schließlich steht dort auch das Unterkunftshaus des einstigen Erzgebirgsvereins.

Oben: Unterhalb von Sebastiansberg
Unten: Unterkunftshaus des Erzgebirgsvereins

Oben: Oberes Grundtal
Unten: Das "Böse Loch"
Der Bach fließt nun ins Grundtal.
Bevor wir dieses beschreiben, sei die ausführliche Erwähnung  eines anderen Erzgebirgsbaches gestattet. Es ist der Neuhauser Flößbach oder Gröllbach. Dieser Bach verläuft parallel des Assigbaches  im Tal nordöstlich des Grundtales. An ihm standen auch mehrere Brettmühlen. Die bekannteste war die Gröllmühle, die an der Stelle der späteren Talsperre stand und deswegen abgerissen wurde.
Das Gelände vor dem Bau der Talsperre.
Zu sehen ist noch die Gröllmühle

Technische Daten:
Die Staumauer ist eine gekrümmte Gewichtsstaumauer aus Bruchsteinmauerwerk nach dem Intze- Prinzip. Sie wurde zum technischen Denkmal erklärt.
Bauzeit: 1899/1900- 1904
Zweck: Trinkwasserversorgung
Stauinhalt: 0,661 Mio. cbm
Höhe der Talsohle: 30 m
Höhe der Gründung: 44,5 m
Kronenlänge: 153 m
Mauervolumen: 42.000 cbm
Kronenhöhe: 597 m über NN
Baukosten: 2.760.000 Kronen (inklusive Wasserleitung)

Die Talsperre im Bau

Um die Zeit der Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert suchte man eine Möglichkeit, für die Stadt Komotau eine Talsperre samt der dazugehörigen Wasserleitung zu erbauen. Untersuchungen, das Wasser vom Assigbach zu verwenden, ergaben, daß dieses aufgrund seines Moor- Säuregehaltes für Trinkwasser ungeeignet war. Der Neuhauser Flößbach, der in einem Tale parallel zum Grundtal verläuft, kam  zwar auch aus einem Moorgebiet, aber das Wasser war offensichtlich

viel reiner als das des Assigbaches. Was tun? Die Ingenieure waren soweit, in geniale r Weise das Problem zu lösen.
Noch um die Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert wurden die 17.000 Einwohner der 1.100 Häuser unserer Heimatstadt ausschließlich von im Durchschnitt 6 Meter tiefen Brunnen mit Trink- und Nutzwasser versorgt. Dieses Wasser entsprach im allgemeinen kaum den gesundheitlichen Anforderungen, es war vor allem in den Siedlungen am Stadtrande von den landwirtschaftlichen Betrieben verunreinigt und für den menschlichen Genuß überhaupt unbrauchbar.
Der Verbrauch an Nutzwasser stieg, infolge der günstigen Entwicklung der Industrie und sich damit rasch erhöhenden Einwohnerzahl nahezu von Tag zu Tag. Die Stadtväter dieser Zeit mußten sich also sehr ernsthaft mit der Beseitigung der Wassernot beschäftigen. Ein große Reihe von Projekten wurde erwogen, doch mußte sowohl die Nutzbarmachung des Assigbaches durch Vergrößerung der Teiche seines oberen Einzugsgebietes, als auch die Errichtung eines „Staubeckens“ im sog. „Bösen Loch“ oberhalb der 3. Grundmühle fallen gelassen werden. Auch ein unter der Stadt vom Gebirge herkommender Grundwasserstrom erwies sich als unbrauchbar.
Am 15. September 1898 wurde daher nach gründlicher Prüfung eines vom Bauverwalter Landisch aus Prag ausgearbeiteten Entwurfes die Errichtung einer Talsperre im Gröllbachtal beschlossen und im Jahre 1900 mit dem Bau begonnen. Vorher mußte noch eine einwandfreie Kanalisation geschaffen werden und die Fäkalienabfuhr geregelt werden. Diese Aufgaben wurden unter erheblichen wirtschaftlichen Opfern von 1898 bis 1903 bewältigt. Auch der Bau einer Talsperre konnte 1903 abgeschlossen werden. Die Bauabnahme erfolgte am 1. Juli 1904. Die Gesamtkosten betrugen 2.700.000 Kronen.

Und nun zur Talsperre selbst:
Durch einen 1.200 Meter langen, 1,2 Meter breiten  Moorwasserstollen wird das aus den Neuhauser Teichen kommende Moorwasser aus 750 Meter Seehöhe in das 654 Meter über dem Meer liegende Grundtal abgeleitet. Im Moorgebiet vorhandene einwandfreie Quellen werden dabei durch besondere Rohrleitungen dem Staubecken zugeleitet.
Die alte Gröllmühle wurde abgetragen, die auf der Talsohle führende Straße wurde verlegt und die am Fuße 30 Meter und an der Krone 4 Meter breite Staumauer mit der gebotenen Sorgfalt mit dem gewachsenen Felsen verbunden. Die Länge der Mauer beträgt  163 m, die Höhe 33,5, der Krümmungsradius 250 m. Das auf diese Weise geschaffene Staubecken faßt bei einer Stauhöhe von 31 m rund 700.000 cbm Wasser (der Wasserverbrauch betrug 1920 rund 1.400.000 cbm.) , wobei der Wasserspiegel eine Fläche von 7 ha bedeckt. Die Talsperre liegt 595,75 Meter ü.M.
Ein fahrbarer Schacht in der Mitte der Mauer , Schieber zur Regelung der Wasserentnahme, ein Schieberhaus ein Umlaufgraben zur Schmutzwasserableitung, ein 5 m breiter Hochwasserabfluß, Sperrvorrichtungen gegen das Eindringen von Sand und Geröll, selbständige Zuflußmeßgeräte, die Filteranlagen am Abhange des Schönlindner Berges (3 Filterkammern mit 400 cbm Filterfläche und je einem 1.250 cbm fassenden Hochbehälter) und die Rohrleitungen durch das Grundtal vervollständigten die von der Firma G.A. Ways & Co. aus Wien erbaute Anlage.
Die Verlegung der Zuleitung zur Stadt und des Stadtrohrnetzes, wobei ausschließlich Mannesmann- Stahlmuffenrohre verwendet wurden, sowie die Hausanschlüsse besorgte die Fa.  F.Müller, die damit den Komotauern erst das Wasser ins Haus brachte.
Vielfache Untersuchungen und Analysen haben immer wieder ergeben, daß das zur Verfügung stehende Wasser in jeder Beziehung einwandfrei ist. Es kommt ja auch aus den Wäldern und Waldwiesen abseits jeder menschlichen Besiedelung und stammt ausschließlich aus Quellen. Es ist weich (2 deutsche Härtegrade) und auch in bakterieller Hinsicht nicht zu beanstanden. Die Wasserwerke der Stadt Komotau haben bis 1945 ihren Zweck ohne ernsthafte Störung voll erfüllt und sie tun es auch heute noch.

Nach der Heimatkunde des Bezirkes Komotau

NB: Webmaster Mürling hat im Juli 1990, als er das erstemal die Heimat nach der Vertreibung die Heimat wiedersah, auch die Talsperre besucht. Sie war damals in einem schrecklichen Zustand. Das Staubecken fast leer. In den 1980er Jahren ist bei Krima eine weitere Talsperre entstanden, die die Wasserversorgung Komotau`s übernehmen sollte. Im Jahre 2005 war aber auch die (alte) Talsperre voller köstlichem Trinkwasser und dient weiterhin der Trinkwasserversorgung.
Das Erzgebirgswasser ist sehr weich. Es läuft wie „Seide“ aus dem Wasserhahn. Die Hausfrauen konnten problemlos ihre Wäsche ohne Wasserenthärter waschen. Gebleicht wurde zusätzlich auf dem Rasen.
Nach diesem Abschweif reisen wir weiter auf des Assigbachs Welle. Er hat nach dem Otterstein ein beträchtliiches Gefälle. Wir betreten ein wunderbares Waldgebiet.Mit voller Brust atmen wir die würzige Waldluft. Der Bach nähert sicch dem "Bösen Loch". Der Anblich dieses wildromantischen Ortes  macht auf den Beschauer einen gewaltigen Eindruck. Kurz vor der dritten Grundmühle fließt von links der Neuhauser Flößbach, als Überlauf der Talsperre  und von rechts der Krimabach ein. Auch dieser wird heute (2017) in einer Talsperre gespeichert. Eine wasserreiche Gegend, denkt der Laie.
Ist es aber nur im Frühjahr bis Hochsommer. Dann sind die Bäche oft ausgetrocknet.

Luftaufnahme

Oben: Einlauf des
Neuhauser Flößbaches

Die einstige dritte Grundmühle
3. Grundmühle 2004
Die 3. Grundmühle oder Dörnmühle war eines der schönsten Ausflugslokale des Erzgebirges. Bis zum Jahre 1990 Hotel, danach verfiel das Haus. Heute kann man nur den überwachsenen Schutthaufen suchen. Es folgt nach etwa einem Kilometer die 2. Grundmühle (Zeinmühle). Diese ist heute Hotel und Campingplatz. Von links mündet danach eine schmale Waldstraße  ein. Fährt man auf ihr steil bergan, kommt man nach Petsch und schließlich auch nach Platten, Rodenau und Quinau.
Die 1. Grundmühle (Kleinmühle) ist heute gleichfalls Hotel, gut ausgebaut mit zwei Häusern, großem Parkplatz und Veranda für Wanderer.  Danach folgt links das Bezruv- Denkmal. Nach diesem Manne ist heute das Grundtal benannt. Ich selbst habe keine Beziehung zu ihm. An dieser Stelle aber stand früher das Denkmal des einstigen Erzgebirgsverein- Obmannes Alois Schmidt (Schmidt- Denkmal), welcher in Slowenien tödlich verunglückt ist. Die Spitze seines Denkmales hat man  abgefräst und neben das neue Denkmal gestellt.
Hochbetrieb am
Wochenende
Erste Grundmühle mit
Schmidt- Denkmal
Schmidt- Denkmal
Und das ist übriggeblieben
Ein anderer Blickwinkel des Grundtales sei hier erwähnt. Fährt man vom Komotauer Hauptbahnhof mit der „Buschtehrader Eisenbahn“ gen Weipert, so eröffnet sich dem Passagier hinter Krima ein unermeßlich schöner Blick ins Grundtal. Vor ihm liegen drei Täler: Grundtal, Gröllbachtal und Tal des Krimabaches. Hoch oben, zwischen dunklen Wäldern die Talsperre. Vom Berge grüßen die Dörfer Platten und Petsch. Haben wir nicht eine herrlliche Heimat !
Unten folgt die Grundtal- Allee aus Kastanienbäumen. Nach etwa fünf Kilometern erreichen wir Oberdorf. Ein neues Altenheim auf der linken, Fischteiche auf der rechten Seite des Baches. Übrigens, so mancher Karpfen, der im Frankenlande verzehrt wurde, kam aus diesen Fischteichen. Er wurde dann als Aischgründer und Oberpfälzer Karpfen gehandelt.
Der Bach schlängelt sich an Oberdorf vorbei. Die St. Barbarakirche ist noch die alte. Sie ist neben der Dekanalkirche der noch bestehende zweite katholische Kirchenraum Komotaus.
Nach der Unterquerung der Teplitz- Außiger Eisenbahn nähert  sich der Bach dem sogenannten „Trunkenen Viertel“. Eine sehr alte, geschichtsreiche Gegend. Der seltsame Name stammt vom alljährlichen Hochwasser der Baches. Später wurde die Ufergegend aufgeschüttet und des gab kein Hochwasser mehr. Die kleinen Häuschen rund um die Sandgasse waren wohl die ältesten Zeugnisse der Stadt Komotau. Das Dorf Comotav(u), das „Friedrich von Comotav(u)“ dem Deutschen Orden geschenkt hat, soll hier gestanden haben (heute stehen hier Hochhäuser).
Der Deutschherrnplatz war einstiger Stadt- Mittelpunkt. Die Langgasse stark verändert. Immerhin: Das alte Gymnasium ist noch da. Es beherbergt einen Teil des Gebietsmuseums. Der Assigbach ist hier „versiegelt“. Er verläuft in einem Steinbett. Die vielen großen Steine im Bach gibt es nicht mehr. Schade darum.

Ignatiuskirche aus Richtung Gymasium
Links grüßt die Ignatiuskirche in neuem Gewande. Nie vorher war sie so bunt. Sie ist keine geweihte Kirche mehr. Den Schieferhof erkennt man nicht mehr. Mietshäuser, wohin man schaut. Links steht alsbald die Spittelkirche. Sie gehört der russisch- orthodoxen Gemeinde. Das Haus der einstigen Uhrenfabrik Schlencker & Kienzle steht noch. An der Wassergasse führte früher eine Furt durch den Assigbach. Dort war auch eine Mahlmühle. An sie erinnern die Straßenbezeichnungen Mühlweg und Mühlgasse. Das Haus der Hutfabrik ist zwar heute weiß angestrichen, Hüte werden hier aber keine mehr gefertigt.

                     Haus von Schlencker & Kienzle                                                             Hutfabrik Hugo Reiniger & Co.

Der Bach fließt schließlich entlang der Schrebergärten an der Eidlitzer Straße. Nach seiner Wildheit im Gebirge ist er ein gemütlicher Bach geworden. Er mäandert durch die Wiesen.

                                                                                                                                    
Vorbei an der Stadt Eidlitz nach Pritschapl. Hoch vom Berge grüßt die Kirche St. Matthäus, heute eine Ruine.
                                                                                                                                                                            n Pritschapl                                                                                            
In der Mitte der Dörfer Neosablitz und Horschenz nimmt der Assigbach einen weiteren kleinen Bach, die Hatschka, auf. Sie kommt aus der Gegend um Krima und durchläuft die Dörfer Sporitz, Trauschkowitz und Tschern. Unweit der Prager Straße hat man kürzlich bei Neosablitz ein germanisches Gräberfeld gefunden. Wahrhaft, das Komotauer Land war ur- deutsch.
Einer der schönsten Plätze am Assigbach ist in der Allee, ehemaliger Fasanengarten, Forsthaus und gepflegte Spazierwege, unter uralten Eichen und Buchen, entlang des Assigbaches bis nach Bielenz.
Gruppenfoto aus den 1930er Jahren                                                      Kindergarten                                                         
Die Device war: Sonntags unterwegs in der Allee, unter prächtigen Eichen auf gepflegten Wegen.  Immer wieder erstaunt, wie unsere "Dorfleute" gut angezogen und gepflegt zu sehen sind. Anzug, Krawatte oder Fliege, mit Schirm und  Melone. Die Damen in modernem Anziehzeug.
Hochwasser 1933 in Neosablitz

                 
Nach Horschenz folgt am Bach Bielenz. Der Ort liegt in 260 Meter Seehöhe über der Adria. (In der Donaumonarchie galt als Meer nicht die Nordsee, sondern die angrenzende Adria, die ca. 4 Meter tiefer liegt.) Die Gemeinde hat eine Fläche von 723 Hektar. Der Name soll aus einem Personennamen hervorgegangen sein, also das Dorf der „Bielen“.es wurde 1355 erstmals urkundlich erwähnt. Grundbücher in Komotau berichten, daß bereits 1528 deutsche Bewohner in Bielenz lebten.Der Meierhof gehörte zu Rothenhaus.
Von Bielenz sei berichtet, daß der Ort von 1826 bis 1938 eine Synagoge besaß. Juden wohnten seit Jahrhunderten hier. Die Besiedelung begann im 16. Jahrhundert. 1748 wurden 10 Familien, um 1800 sogar 80 Familien. Sie arbeiteten als Bauern, Kaufleute und Handwerker. Um 1800 waren in Bielenz 88 Häuser, 513 Einwohner, darunter 6 Protestanten, 457 Katholiken und 50 Juden.
Der Ort hatte ab 1880 bis zur Vertreibung stets um die 500 Einwohner.

                            Links: Das „Wielenzer Wiehr“                               
Rechts: Handbetriebene Feuerwehrspritze  in Wodierad

Unser kleines Dörfchen Wodierad liegt ca. 8 km südöstlich von der Kreisstadt Komotau im Assigbachtal und ca. 250 Meter über dem Meeresspiegel. Es ist nur durch die Länge des "Weinberges" vom Gemeindeort Bielenz getrennt. Wie die meisten unserer Dörfer, war es ursprünglich eine slawische Siedlung und wird bereits 1229 als "Wodihrade" erwähnt. Der Name soll sich auf eine Wasserburg beziehen, die um diese Zeit auf der Wiese zwischen Assigbach und dem Dorf Wodierad stand. Noch in den 1930er Jahren fand man auf dieser Wiese Mauerreste und Tonscherben, so wie später auch in Neosablitz.  Ab wann Deutsche den Ort besiedelten, ist nicht eindeutig zu beweisen. Nachweisbar ist jedoch, daß über Jahrhunderte Deutsche hier lebten. Wodierad hatte 1945   24 Hausnummern und hatte etwa 100 Einwohner.



                                                                                 

Der Ort Skyrl  (mundartlich Stierl) liegt 8,7 km südöstlich von Komotau und 255 Meter über dem Meeresspiegel, zu beiden Seiten des Assigbaches. Er soll im 13.Jahrhundert gegründet worden sein. Die erste Urkunde stammt aus dem Jahre 1341 aus gestellt von König Johann von Luxemburg, der Skyrl zur Stadt erhob. Das Stadtrecht ging erst 1848 verloren.
Im Jahre 1900 hatte Skyrl 59 Hausnummern und 325 Einwohner. Eine Urkunde von 1664 belegt, daß Skyrl bereits damals ein deutsch besiedeltes Dorf war.Haupterwerb war Landwirtschaft. Dazu gehörte der Anbau aller Getreidearten, sowie Kartoffeln, Zuckerrüben und Gurken. Das fruchtbare Klima des Assigbachtales ermöglichte den Anbau von Hopfen und verhalf den Landwirten damit zu größerem Wohlstand.
Altarbild der Kapelle Salesel

Assigbach im Grundtal
Der Ort Salesel liegt 9,5 km südöstlich von Komotau, zu beiden Seiten des Assigbaches. Salesel wurde 1188 erstmals urkundlich erwähnt, als es Maltesern von Kaaden zugesprochen wurde. Unter König Johann von Luxemburg kam es mit den Orten Skyrl, Wissotschan, Püllna, Wteln und Rudelsdorf zum Kloster Ossegg, zu dem die Höhen Losan und Hoschnitz schon gehörten. Die Gläubigen besuchten die Kirche in Skyrl, die Verstorbenen wurden ebenfalls in Skyrl bestattet.
Die Gemarkung umfaßte 370 Hektar. Im Jahre wohnten 185 Einwohner in 39 Häusern. Der Haupterwerb war Land- und Viehwirtschaft. Nur wenige bewohner arbeiteten in den Industriebetreiben von Komotau oder den Schächten des Brüxer Kohlenreviers.

Unmittelbar nach Salesel verläßt unser Assigbach den Kreis Komotau . Er tangiert noch die Dörfer Welmschloß, Münitz, Nehanitz, Tatina, Wittosofan, Semenkowitz, Terbenz und Selletitz um bei Postelberg in die Eger zu münden.
Sein Lauf ist vollendet. Die Eger mündet bei Leitmeritz in die Elbe. Das Wasser des Assigbaches trifft mit dem Wasser der Schwarzen Pockau über Flöha und Mulde wieder in der Elbe zusammen um dem Meere zuzufließen.
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