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Der Sudetendeutsche Heimatkreis Komotau
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Unsere Heimatkreisbetreuerin feierte Geburtstag

Volksgruppensprecher Bernd Posselt würdigt in Hedwig Gemmrig eine der  wichtigsten Stützen der sudetendeutschen Heimatgliederung.
"Ihr Engagement geht weit über die Heimatlandschaft Erzgebirge- Saazerland hinaus. Als Isergebirgler mit einer Großmutter aus Kaaden hatte ich auch Verwandte aus Saaz und kannte bereits in früher Kindheit das schöne Lied aus der Donaumonarchie ,In Komotau ist der Himmel blau´. Etwas von diesem Himmel strahlt die immer fröhliche und freundliche Hedwig Gemmrig aus. Sie ist ein Vorbild an Heeimatlieb und Einsatz, weshalb sie zu den zugkräftigsten Motoren des Sudetendeutschen Heimatrates gehört, den sie mit ihrer menschlich angenehmen und zielstrebigen Art mitgestaltet. Ich danke ihr von Herzen und wünsche ihr viel Glück, Erfolg, Gesundheit und Gottes reichen Segen."
Hedwig Gemmrig

Laudatio zum 85. Geburtstag

Idyllisch liegt  in der Ebene südlich von Komotau das Dörfchen Neosablitz. Der Assigbach hat seine Wildheit des Gebirges beendet und mäandert durch die Wiesen.
itz.Die Kreisstadt Komotau ist sechs Kilometer entfernt. Dazwischen steht hoch am Berg die Pfarrkirche zu Ehren des Evangelisten Matthäus in Pritschapl.
Zu diesem Kirchdorf gehörten außer Neosablitz noch drei weitere Dörfer. Auch die Schule stand unterhalb von St. Matthäus und mußte von den Kinder der Nachbarorte besucht werden. Der Assigbach plätscherte an Neosablitz vorbei und aus Richtung Trauschkowitz gesellte sich noch der Hatschka- Bach hinzu, der bei Horschenz in den Assigbach einmündete. Die Bevölkerung war „e bissl vornehm, aber auch e bissl leger“. Man war immer gut gekleidet und am Sonntag sah man in der Allee die Bewohner im feinen Anziehzeug mit Schirm (Scharm) und Melone.
In diesen Frieden wurde unsere unsere Heimatkreisbetreuerin Hedwig Gemmrig hinein geboren. Im Haus Nr.17 brachte Frau Leopoldine Helmich ihre Erstgeborene am 11.März 1937 zur Welt. Als Hebamme assistierte die von Eidlitz, zuständig für die ganze Kirchdorfgemeinde. Auch andere Landsleute erinnern sich an dieses Original. In dieser heilen Welt verbrachte Hedwig ihre ersten Kindheitsjahre. Hedwig hatte zwei inzwischen verstorbene jüngere Brüder. Das Elternhaus stand unweit des Assigbaches. Hinter dem Bach zieht sich ein großes Naherholungsgebiet, die Allee, bis zum Nachbarort Bielenz hin. Archäologische Funde bezeugen, dass Neosablitz deutschen Ursprungs ist.    Musik
Im Jahre 1945 endete der Zweite Weltkrieg. Danach kamen die Tschechen. Deutsche Schulpflichtige konnten zur tschechischen Schule gehen. Das war für Hedl nicht der Fall. Sie lernte lieber zu Hause und bei ihren Verwandten die Dinge des Lebens und nahm aus dieser Zeit viele Impulse mit.
Im Jahre 1947 kam dann auch für Familie Helmich die Vertreibung. Sie brachte Hedwig nach Erlangen, unsere heutige Patenstadt, in das dortige Aufnahmelager Bruck. Später ging es dann weiter nach Baden- Württemberg in die Stadt Mühlacker, in der unsere Frau Gemmrig heute noch heute lebt.
Hedwig heiratete Horst Gemmrig und hat eine Tochter und vier Enkelkinder. Inzwischen ist sie aber auch schon Urgroßmutter. Beruflich war Hedl Finanzchefin eines großen Brillen- Produzenten. Sie besuchte die Heimat oft.  Den Verfall unserer Städte und Dörfer konnte sie ständig verfolgen. Nach ihrer Pensionierung hatte Hedl mit der Pflege ihres schwer kranken Gatten einen Lebensinhalt gefunden. Horst Gemmrig verstarb im Jahre 2003.
Der Heimatkreis Komotau und der Förderverein Mittleres Erzgebirge suchten damals nach neuen Vorsitzenden. Beim Bundestreffen 2004 wurde Hedwig Gemmrig zur Vorsitzenden des Fördervereins gewählt. Beim Kreistag im Jahre 2006 folgte dann die Wahl zur Heimatkreisbetreuerin.
Viel ist in den vergangenen 16 Jahren geschehen. Hier sei nur in Umrissen die Tätigkeit von Hedwig Gemmrig wiedergegeben.
1. Im Jahre 2006 Neugestaltung und Betreuung der neuen Heimatstuben im Frankenhof Erlangen. Die alte Heimatstube im Palais Stutterheim mußte wegen Sanierung des Hauses aufgegeben werden. Das Gleiche stand uns 2017 bevor: Unsere Heimatstube mußte ein weiteres Mal in Erlangen umziehen. Das Inventar wurde diesmal in einem Speditionslager untergebracht, bis die Patenstadt Erlangen einen Ersatz gefunden hatte. Die derzeitige Zweizimmerwohnung ist gerade mal halb so groß, wie die Räume vorher, und befindet  sich in der Fahrstrasse unweit der Universität.
2. Redaktion des allgemeinen Teiles der Komotauer Nachrichten. 10mal im Jahr erschien die Heimatzeitung. Seit Dezember 2016 nur noch sechs Mal. Jedesmal mit neuen Informationen über unsere Heimat. Natürlich auch sind Berichte aus der Zeit vor 1945 obligatorisch.
3. Ortsbetreuung ihres Heimatortes Neosablitz/ Horschenz und vieler weiterer unbesetzter Ortsbetreuungen. So sieht es die Grundordnung unseres Heimatkreises vor.
4. Vorbereitung und Durchführung von neun Komotauer Bundestreffen.
Bis hierher sind die aufgezählten Aufgaben Dinge, die auf jeden Heimatkreisbetreuer zukommen.
5. Ein besonderes Glanzstück sind jedoch unsere Komotauer Jahrbücher. Bereits seit dem Jahre 1996 erschien jährlich ein neues Exemplar. Unser  verstorbener  Landsmann Herbert Marsch hat in der Amtszeit von Frau Gemmrig 10 Exemplare verfaßt. Frau Gemmrig hat maßgeblich daran mitgearbeitet. Diese Jahrbücher sind einmalig in der Landschaft der Sudetendeutschen Heimat. In etwa 20.000 Exemplaren wird hier die Geschichte Komotaus und des Sudetenlandes  umfangreich dokumentiert.
6. Einen besonderen Stellenwert nimmt der Vorsitz im Förderverein „Mittleres Erzgebirge- Komotauer Land“ ein. Als eingetragener Verein fördert er die Erhaltung der Kulturstätten in der Heimat und in Deutschland.  Die Wallfahrtskirche Quinau konnte in den vergangenen Jahren nachhaltig instand gesetzt und restauriert werden. Ein schönes Prozessions- Vortragskreuz kam hinzu.
7. Die Erhaltung der Gedenkstätte in Deutschneudorf und die alljährlichen Gedenkfeiern sind Aufgabe ihrer Vorsitzenden. Der Förderverein „Mittleres Erzgebirge Komotauer Land e.V.“ hat die gesetzliche Auflage, seine Spendeneinnahmen für gemeinnützige Zwecke wieder auszugeben. Zahlreiche Institutionen erhalten von unserem Förderverein Zuwendungen. Dazu zählen der Heiligenhof, die beiden deutschen Verbände in Chomutov/ Komotau „Deutscher Kulturverband“ und „Bund der Deutschen“ und der Altvaterturmverein auf dem Wetzstein in Thüringen.
8. Relativ neu sind die Kontakte zum Heimatmuseum im sächsischen Marienberg. Diese Stadt liegt gegenüber von Komotau in Sachsen. Ein neues Heimatmuseum wird dort unter Einbeziehung der böhmischen Seite entstehen.
9.  Die Kontakte zur Patenstadt Erlangen sind sehr gut. Für diese unschätzbare Freundschaft danken wir Herrn Oberbürgermeister Dr. Janik und dem Patenschaftsbetreuer Herrn Peter Steger. Wir planen im laufenden Jahre 2022 die Feier des 70. Jahrestages der Patenschaftsübernahme im Jahre 1951. Leider mußten wegen der Corona- Pandemie eine Reihe von Veranstaltungen ausfallen, die aber  bald nachgeholt werden.
Es gibt noch viele Impulse, die von Frau Gemmrig ausgegangen sind. Erinnert sei auch an den Alltag, an dem am Telefon, durch E_ Mail und neuerdings in den sozialen Medien Auskünfte über lebende und verstorbene Familienmitglieder verlangt werden. Soweit möglich wird alles von Frau Gemmrig recherchiert und beantwortet. Große Hilfen sind die Familienforschung und- neu- das Buch über die Zwangsarbeiter von Dr. Herbert Haischmann, "HONEM", das bald herausgegeben wird.
Die Vorsitzende des Fördervereins und das Amt der Heimatkreisbetreuerin übt Frau Gemmrig nunmehr seit 16 Jahren mit großem Engagement und Elan aus.   

 
Diese 16 Jahre sind für den Heimatkreis Komotau eine Erfolgsgeschichte.



Der Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe Bernd Posselt hat Hedwig Gemmrig anläßlich des Komotauer Bundestreffens 2016 die Rudolf Lodgman Plakette, die höchste Auszeichnung der Sudetendeutschen Landsmannschaft verliehen.

 
Liebe Hedl,
Herzlichen Glückwunsch zu Deinem heutigen Ehrentag. Gottes Segen, Gesundheit und noch viele schöne Tage mit Deinem Heimatkreis Komotau wünschen Dir Deine Mitarbeiter in Heimatkreis und Förderverein. Vor allem die Gesundheit ist wichtig. Am Telefon hast Du mir gesagt, dass bei Dir eine Augen- OP bevor steht. Dazu toi, toi,toi. Denk daran, wir sind ein gesunder Stamm, wir lassen uns nicht unterkriegen.

 
Mühlacker, den 11.3.2022

 
Inge Lang                                                                                      Helmut Mürling
stellvertretende
Heimatkreisbetreuerin                                                                   Kulturreferent
                                                                                                            
                                                                                                            
Potpourie:
 1. Aller EHREN IST öSTERREICH VOLL
 2. Komotauer Polka
 3. Florentiner Marsch, uraufgeführt am Jahnplatz in Komotau.
 4. Feierobmd

 

 

 

 


 

 
Förderverein Mittleres Erzgebirge Komotauer Land e.V.
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